Instrument

Einführung

Einnahme

Kostenbelastung

Regelung

Ziel

(Raum-)Wirkung

Ländervergleich

Diskussion

Mineralölsteuer

(Bund)

1879 Petroleumzoll 1930 Mineralölst. 1939 Dieselöl     1960 Heizöl       letzte Erhöhungen:

1991, 1994

MineralölsteuerG

Steuer seit 1960

2000:

33,2 Mrd €

(Kraftstoffe)

(incl. Ökosteuer für Benzin und Diesel)

bei 12.000 km/Jahr:

Benzin Ø:

1.050 lx0,98 DM=1029 DM

Diesel:

1.050 lx0,62 DM=651 DM

 

Kraftstoffpreise

Fahrzeugbestand

Besteuerung: Mineralöl als Kraftstoff, Heizstoff und zum Antrieb von Gasturbinen

Steuerbefreiung: Flugzeugbetrieb, Schiffsbetrieb

Steuersätze incl. Ökosteuer je Liter:            

        Benzin Diesel

2001: 1,16   0,80 DM

2002: 0,62   0,44 €

2003: 0,65   0,47 €

 

Begünstigt: ÖPNV (50% Erlass), Agrardiesel 0,50 DM/l

Staatliche Einnahme auf Verbrauch (Benutzung) zur Schaffung und Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur. Senkung des Verbrauchs (Ressourcenschutz) und der Importabhängigkeit v. Mineralöl. (Leistungsbilanz)

Preisanstieg senkt Nachfrage (Verbrauch):

- geringere Verkehrsleistungen des MIV (abnehmende Zentrifugalkräfte in Stadtregionen)

- geringerer spezifischer Energieverbrauch (Effizienzsteigerung, Sparautos)

Veränd. Kraftstoffabsatz

Preis und Verbrauch

Energieverbrauch

Flächenverbrauch: 129 ha/Tag = 470 km²/a

vgl. Berlin= 890 km²)

Großbritannien

(+6%/a, 1,74 DM)

Benzin- und Dieselpreise in Europa

 

CO2-Emissionen weltweit

in Deutschland

sozialer Aspekt:

Haushaltsbelastung

CDU-Kampagne

Antwort Grüne

Umfrage t-online zur Ökosteuer:

abschaffen: 73 %

nicht erhöh.: 11 %

erhöhen: 15 %

Umfragen

 

Ökosteuer

(Bund)

1999-2003

(je 6 Pf)

MineralölsteuerG

Steuer seit 1999

1999: 8,5 Mrd. DM

2001:22,4 Mrd. DM

2003:17,2 Mrd.€

ab 2003:

1.050 l x0,30 DM=315 DM

Ökosteuer-Erhöhungsschritte

Rohstoffverbrauch verteuern, Arbeit verbilligen (Lohnnebenkosten: Rentenbeitrag von 20,3 auf 19,3 % in 2000 gesenkt – 2003 bei 18,8 %)

Nachfrage nach energiesparenden und ressourcenschonenden Produkten erhöhen CO2-Anteil

 

 

 

 

 

 

 

Steuersätze seit 1960                                                                           

 

Wegen der hohen Benzinpreise wollen 24 Prozent der Deutschen ihr Auto jetzt (Mai 2000) öfter stehen lassen, ermittelte das Meinungsforschungsinstitut dimap (Bonn-Bad Godesberg) unter 1 100 Befragten für den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR, 3.6.2000). Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts polis für den «Focus» sagten 47 Prozent, sie verzichteten auf Fahrten. 36 Prozent der Befragten erklärten, sie führen spritsparender. 19 Prozent wichen auf Bus oder Bahn aus. 34 Prozent der 747 befragten Autofahrer wollten ihr Fahrverhalten nicht ändern.

 

Quelle: http://www.upi-institut.de/benzinpreise.htm

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Änderung des Treibstoffabsatzes

Quelle: http://www.upi-institut.de/energieverbrauch.htm

 

 

Energieträger-Verbrauch in Deutschland 2000

 

 Mill. t SKE

ggü. Vorjahr in %

Mineralöl

88,8

-6,1

Erdgas

55,5

+0,8

Steinkohle

32,5

+1,7

Braunkohlen

26,1

+2,8

Kernenergie

30,6

-0,3

Wasser/ Wind

1,7

+7,3

sonstige

4,9

-2,0

gesamt

240,2

-1,7

 

 

Benzinverbrauch in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr:

1. Quartal 2001: - 6,5%

2. Quartal 2001: -9,2%

PKW-Bestand 1999+2000: +1,17 Mio. PKW (+2,8%)

Quelle: www.upi-institut.de/energieverbrauch.htm

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Benzinpreis und Verbrauch

 

 

 

 

Durchschnittliche KFZ-Ausgaben verschiedener Haushalte http://www.upi-institut.de/cdu-kamp.htm

1960 musste ein Arbeitnehmer für einen Liter Benzin 13 Minuten arbeiten, heute dagegen nur 4 Minuten.

 

 

durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch

Emissionen in Deutschland 1998

 

Schadstoff

in  Tonnen

dav. Straßenverkehr in %

dav. übrig. Verkehr %

Wirkung

Kohlendioxid

886.000.000

19

2

Treibhauseffekt

Kohlenmonoxid

5.425.000

55

3

Starkes Atemgift

Stickstoffoxide (NOx)

1.780.000

48

12

Winter-, Sommersmog, Ozon, saurer Regen, Schädigung der Atmungsorgane, Reizung der Schleimhäute

Kohlenwasserstoffe (flücht. organ. Verb.)

1.705.000

24

3

Verdacht auf Krebserzeugung

Schwefeldioxid (SO2)

1.292.000

2

0,4

Wintersmog, saurer Regen, Pseudokrupp

Staub

283.000

13

7

Erkrankungen der Atmungsorgane

Quelle: Stat. Jahrbuch Deutschland 2000, und www.umweltlexikon-online.de

 

 

Wirkung des Katalysators:

Trotz Einführung des Katalysators sind in den Städten die NOx-Konzentrationen nur im geringen Maße zurückgegangen. Jahresmittelwerte in Städten betragen 20-90 µg/m3 und in ländlichen Gegenden 8 µg/m3. Der Drei-Wege-Katalysator funktioniert nur eingeschränkt während der Aufwärmzeit bei Kaltstart und bei Fahrten mit hoher Geschwindigkeit (Anm.: Die am häufigsten zurückgelegten Wege mit dem Auto liegen im Kaltstartbereich: 4-6 km, die durchschnittliche Länge aller Wege beträgt ca. 8 km) http://www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBwerkstoff-material-substanz/Stickoxide.shtml 

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Entwicklung der CO2-Emissionen

                in Mill. Tonnen weltweit

 

 

1990

2000

Veränderung in %

Österreich

48,8

51    

4,5

 Belgien

104,2

113    

8,3

 Dänemark

51,9

52    

0,6

 Finnland

57,4

59    

3,5

 Frankreich

360,3

383    

6,3

 Deutschland

986,8

831  

-15,8

 Griechenland

76,5

93   

21,2

 Irland

29,6

41   

38,4

 Italien

409,0

430    

5,2

 Luxemburg

8,7

4  

-48,5

 Niederlande

159,2

178   

12,0

 Portugal

39,7

59   

47,9

 Spanien

207,2

269   

30,0

 Schweden

51,6

50   

-3,8

 Großbritannien

568,7

527   

-7,3

 EU-15

3 159,5

3 141   

-0,6

 

 

 

 

 USA

4 843,8

5 650   

16,7

 Kanada

421,3

495   

17,4

 Japan

1 048,5

1 177   

12,3

 Australien

258,7

320   

23,8

 Neuseeland

24,1

33   

38,6

 Norwegen

28,5

33   

15,6

 Island

2,0

2    

5,0

 Schweiz

41,1

39   

-6,1

OECD-Länder (2)

9 827,5

10 890   

10,8

 

 

 

 

VR China

2 358,1

2 467    

4,6

Russland

2 457,5

1 466  

-40,3

Indien

594,7

968   

62,8

Afrika

598,9

753   

25,7

Mittlerer Osten

600,1

982   

63,7

Lateinamerika

625,1

866   

38,6

Asien (3)

835,6

1 318   

57,8

Übrige Staaten (4)

3 399,9

3 285   

-3,4

 

 

                                 

 

Welt

21 297,3

22 997    

8,0

 

(2) Ohne Türkei, Südkorea, Mexiko, Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn.

(3) Ohne VR China, Japan und Indien.1

(4) Einschließlich Hochseebunkern und internationalem Luftverkehr.

Quelle:DIW-Wochenbericht 45/2001

 

 

Das Weltbevölkerungswachstum findet heute zu 98 Prozent in den Etwicklungsländern statt. Dort leben vier Fünftel der Erdenbürger.

 


 


CO2-Emissionen (Mio. t/Jahr)

 

CO2-Emissionen in Deutschland – Anteil in Prozent    

 

 

Personenverkehr nach Verkehrszweigen 1997 in Deutschland

 

 

Verkehrsaufkommen (Mio. Pers.)

Verkehrsleistung (Mrd. Pkm)

MIV

49.690

749,7

Eisenbahn

1.437

73,9

öfftl. Straßenpers.-Verkehr

8.000

82,6

Luftverkehr

121

35,9

Summe mot. Verkehr

59.554

942,1

Fahrrad

8.998

23,4

Fuß

25.646

29,6

gesamt

94.198

995,1

 

 

Kraftstoffsteuer und –preise

 

 

 

 

 

Jahr

MinÖlSt je Liter

Otto-Kraftstoff

in DM

Benzinpreis

in DM

MinÖlSt je Liter Dieselkraftstoff

in DM

Dieselpreis

in DM

1975

0,44

 

0,42

 

1976

0,44

 

0,42

 

1977

0,44

 

0,42

 

1978

0,44

 

0,42

 

1979

0,44

0,98

0,42

0,99

1980

0,44

1,17

0,42

1,12

1981

0,49

1,41

0,44

1,30

1982

0,51

1,36

0,45

1,33

1983

0,51

1,35

0,45

1,30

1984

0,51

1,32

0,45

1,30

1985

0,50

1,35

0,45

1,33

1986

0,47

1,02

0,45

0.99

1987

0,47

0,95

0,45

0,92

1988

0,47

0,92

0,45

0,89

1989

0,57

1,10

0,45

0,95

1990

0,57

1,14

0,45

1,02

1991

0,71

1,28

0,50

1,07

1992

0,82

1,34

0,55

1,06

1993

0,82

1,35

0,55

1,09

1994

0,98

1,51

0,62

1,15

1995

0,98

1,50

0,62

1,13

1996

0,98

1,57

0,62

1,22

1997

0,98

1,62

0,62

1,24

1998

0,98

1,53

0,62

1,14

1999

1,04

 

0,68

 

2000

1,10

1,97

0,74

1,61

2001

1,16

 

0,80

 

2002

1,22

 

0,86

 

2003

1,28

 

0,92

 

Quelle: www.gruene.de/index2.htm

 

        Mineralölsteuererhöhungen

 

 

Jahr

Treibstoff

Strom

Heizöl

Erdgas

Kohle

Entlastung R-VS

 

1999, 1. Stufe

+6 Pf/l

+2 Pf/kWh

+4 Pf/l

0,32 Pf/kwh

0

-0,80 %

2000

+6 Pf/l

+0,5 Pf/kWh

0

0

0

-0,10 %

2001

+6 Pf/l

+0,5 Pf/kWh

0

0

0

-0,30 %

2002

+6 Pf/l

+0,5 Pf/kWh

0

0

0

-0,30 %

2003

+6 Pf/l

+0,5 Pf/kWh

0

0

0

-0,30 %

Summe 1999-2003

+30 Pf/l

+4 Pf/kwh

+4 Pf/l

+0,32 Pf/kwh

0

-1,80 %

Quelle: www.upi-institut.de/oes699.htm

 

Wie es anders geht, zeigt seit Jahren Großbritannien: Dort wird seit 1994, noch beschlossen von der konservativen Regierung, jedes Jahr die Mineralölsteuer automatisch um 6% über der Inflationsrate erhöht. Im laufenden Haushaltsjahr wird die Steuer für Dieselkraftstoff zusätzlich zu den 6% erhöht, insgesamt um sechs Pence (18 Pfennig) pro Liter. In England liegt die Mineralölsteuer für Dieselkraftstoff inzwischen bei umgerechnet 1,74 Mark, mehr als doppelt so hoch wie in der Bundesrepublik Deutschland (74 Pfennig). Während sich der Güterverkehr in Deutschland in den letzten Jahren massiv von der Schiene auf die Straße verlagerte, wurde dieser Trend in England gestoppt und umgekehrt: Im letzten Jahr lag die Zuwachsrate für den Schienentransport in England bei 16 Prozent.

 

 

Benzinpreise in Europa

                                                                                             

 

Dieselpreise in Europa

 

 

Tabelle: Öko-Steuern in Europa

 

Land

Produkt

Steuersatz

Steuersatz Zukunft

seit wann

Dänemark

umfassende Öko-Steuer-Reform

Energie-, CO2-, Pestizid-, SO2-, Lösemittelsteuern u.a.

 

1993

"

z.B. Heizöl leicht

15 Pf/l

44 Pf/l in 2000

1993

"

elektrischer Strom

7 Pf/kWh

14 Pf/kWh in 2000

1993

"

CO2-Emissionen

0,51 DM/t CO2

5,16 DM/t CO2 in 2000

1996

Belgien

div. Einwegprodukte

 

 

1993

Norwegen

Getränkeeinwegverpackungen

 

 

1994

Großbritannien

Mineralölsteuer

Erhöhung jedes Jahr um 6% über Inlationsrate

jährliche Erhöhung 6% über Inlationsrate

1994

"

Müllabgaben, Deponiesteuer

Erhöhung um 30%

 

1998

Niederlande

Erdgas

3,4 Pf/m3

Anstieg auf 10 Pf/m3 bis 1998

1996

"

Strom

3,1 Pf/kWh

 

1996

"

Heizöl leicht

2,8 Pf/l

Anstieg auf 8,5 Pf/l bis 1998

1996

"

Flüssiggas

3,4 Pf/kg

Anstieg auf 10 Pf/kg bis 1998

1996

"

Planung einer Öko-Steuer-Reform

u.a. Verdoppelung Energiesteuern, Verringerung Arbeitskosten

 

1998

Finnland

Getränkeeinwegdosen

30 Pf/Getränkedose

 

1996

Ungarn

Einwegglasverpackungen

21 DM/t Glas

 

1996

"

Kunststoffeinwegverpackungen

108 DM/t Kunststoff

 

1996

"

Aluminiumeinwegverpackungen

54 DM/t Aluminium

 

1996

"

Papiereinwegverpackungen

31 DM/ Papier

 

1996

Schweden

CO2-Emissionen

 

 

1991

Quelle: http://www.upi-institut.de/oes.htm

 

 

Beförderungsleistungen ÖV 1995 und 2000

 

Fahrgäste

in Mio.

mittlere Fahrtweite

in km

 

1995

2000

1995

2000

Eisenbahn Nahverkehr

1 771,5

1 857,2

21,8

20,8

Fernverkehr

149,3

144,4

243,0

248,4

Öffentlicher Personenstraßenverkehr (Linienverkehr)

7 794,7

7 777,1

6,7

6,7

 

Bestand an Verkehrsmitteln in Deutschland

 

 

Einheit

1998

1999

2000

BMBau-Szenario 2015

Shell

„OneWord“

2020

Shell  „Kaleidoskop“

2020

Neuzulassungen von Pkw

Anzahl
in 1000

3 736,0

3 802,2

3 378,3

 

 

 

Bestand an Verkehrsmitteln

 

 

 

 

 

 

 

Kraftfahrzeuge ¹ (Stand: 1.7.)

Anzahl tsd.

49 586,5

50 609,1

51 364,7

 

 

 

dar.:     - PKW

Anzahl tsd.

41 673,8

42 323,7

42 839,9

49 816,0

52 000,0

47 800,0

- Lastkraftwagen

Anzahl tsd.

2 370,6

2 465,5

2 526,9

 

 

 

- Triebfahrzeuge ²

Anzahl

12 654

12 509

...

 

 

 

- Reisezugwagen

Anzahl

15 544

15 333

...

 

 

 

- Güterwagen (bahneigen)

Anzahl

139 744

132 396

...

 

 

 

- eingestellte Güterwagen

Anzahl

61 523

59 322

...

 

 

 

¹ 1993 Erfassungsstand im Zentralen Fahrzeugregister (ZFZR)

² Lokomotiven und Triebwagen

Quelle: Statistisches Bundesamt, www.statistik-bund.de/basis/d/verk/verktab2.htm

 

 

 

Erwiderung der Grünen zu den einzelnen "Argumenten" der CDU:

 

 

"Der Staatsanteil am Benzinpreis liegt bei 70 %".
– Richtig, verschwiegen wird aber, dass gegen Ende der Kohlregierung der Staatsanteil sogar bei 80 % lag. 0,98 DM, d.h. 89 % der jetzigen Mineralölsteuer von 1,10 DM gehen auf das Konto der alten Regierung.

 

"Null Öko, die Ökosteuer hat keinerlei ökologische Wirkung." – Falsch, die Mineralölindustrie verzeichnet für das erste Halbjahr 2000 deutliche Absatzrückgänge für die Mineralölprodukte. Bei Autoherstellern und Verbrauchern ist ein erstes Umdenken in Richtung Energiesparen und höherer Energieeffizienz zu verzeichnen. Hinzu kommt die langfristige Anreizwirkung der Ökologischen Steuerreform zum sparsamen Umgang mit Energie. Die erste Frage beim Autohändler ist inzwischen immer häufiger die nach dem Verbrauch und nicht mehr nach der PS-Zahl.

 

"Der Öffentliche Nah- und Fernverkehr leidet unter der Ökologische Steuerreform." - In erster Linie soll die Ökologische Steuerreform durch die Erhöhung der Energiepreise den Energieverbrauch senken, auch im Verkehrsbereich. Dies betrifft sowohl den privaten als auch den öffentlichen Verkehr. In zweiter Linie geht es um die Verlagerung des Verkehrs auf öffentliche Verkehrsmittel. Um diese Verlagerung zu beschleunigen, zahlt die Bahn nur den halben Satz der Stromsteuer und der ÖPNV nur die halben Ökosteuersätze bei der bei der Kraftstoffbesteuerung. Dadurch wird die relative Wettbewerbssituation von Bahn und ÖPNV gegenüber dem Individualverkehr nachdrücklich gestärkt.

 

"Die regenerativen Energieträger werden nicht von der Besteuerung ausgenommen." - Auf regenerative Energien wird tatsächlich - abgesehen von der Eigenerzeugung bis 2 MW - auch Stromsteuer erhoben. Dies liegt zur Zeit noch an EU-rechtlichen und erhebungstechnischen Problemen. Unser Ziel im Rahmen der Ökologischen Steuerreform ist nun, die Steuerbefreiung für erneuerbare Energien 2001 zu erreichen. Dazu muss ein rechtsfestes Zertifikatsmodell entwickelt werden, mit dem dann auch importierter "Grüner Strom" geprüft werden kann. Daran wird derzeit gearbeitet.

 

"In Frankreich und anderen Staaten wird die Mineralölsteuer gesenkt, in Großbritannien die turnusmäßige Anhebung ausgesetzt." -Frankreich hat zunächst als Reaktion auf die militanten Proteste eine Rückerstattung an den Güterverkehr in Höhe von insgesamt 60 Centimes (ca. 18 Pfennig) verkündet, verteilt auf 2000 und 2001. Am 20.9.2000 hat Finanzminister Fabius dann eine "konjunkturelle Senkung" der Mineralölsteuer um 20 Centimes (6 Pfennig) zum 1.10. angekündigt. Eine Bevorzugung nur des Güterverkehrs müsste von der EU-Kommission genehmigt werden, was keinesfalls sicher ist, da derartige Ausnahmen eigentlich nicht genehmigungsfähig sind. Die generelle Absenkung kann dagegen von der EU nicht verhindert werden, stößt aber auf einhellige Ablehnung aller anderen EU-Staaten. Unabhängig davon bleiben die französischen Spritpreise über den deutschen - von einer Besserstellung kann also keinesfalls die Rede sein. Ähnlich sieht es in anderen Nachbarländern aus. In Großbritannien hat der seit 1993 geltende ‚road fuel tax escalator' zu den EU-weit höchsten Spritpreisen geführt. Dieser wird nun vorübergehend ausgesetzt, seine Wiedereinsetzung ist aber keinesfalls ausgeschlossen.

Im europäischen Vergleich der Spritpreise liegt Deutschland (durchschnittlich 2,08 DM pro Liter EuroSuper)weiterhin im hinteren Mittelfeld: In der EU auf Platz 9, in Europa auf Platz 12. Spitzenreiter ist Großbritannien (2,69), vor Finnland (2,46), den Niederlanden (2,35), Dänemark (2,29), Schweden (2,27) und Frankreich (2,19). (Stand: 14.09.00, ADAC)

 

 

 

 

  Steuer bis 1998
(vor Einführung der Ökosteuern)

Ökosteuer-Erhöhungsschritte

 

 

1. April 99

1. Januar 00

1. Januar 01

1. Januar 02

1. Januar 03

Normal- und Superbenzin

98 Pf./l

6 Pf./l

6 Pf./l

6 Pf./l

3 Cents/l

3 Cents/l

Diesel

62 Pf./l

6 Pf./l

6 Pf./l

6 Pf./l

3 Cents/l

3 Cents/l

Heizöl

8 Pf./l

4 Pf./l

-

-

-

-

Erdgas

0,36 Pf./kWh

0,32 Pf./kWh

-

-

-

-

Strom

-

2 Pf./kWh

0,5 Pf./kWh

0,5 Pf./kWh

0,26 Cents/kWh

0,26 Cents/kWh

Ökosteuereinnahmen

-

8,5 Mrd. DM

17,2 Mrd. DM

22,4 Mrd. DM*

14,3 Mrd. Euro*

17,2 Mrd. Euro*

Rentenversicherungsbeitrag
(Prozent vom Bruttolohn)

20,3

19,5

19,3

19,1

19,0*

18,8*

1 Euro = 1,95583 DM
* Prognose: genaue Höhe steht zur Zeit noch nicht fest.

Quelle: http://www.oeko-steuer.de/

 

 

 

 

http://www.bundestag.de/aktuell/bp/2000/bp0009/0009042a.html

 

REGIERUNG WILL BAUERN ENTLASTEN

  Mineralölsteuer auf Agrardiesel soll teilweise vergütet werden

(fi) Die Bundesregierung möchte die Mineralölsteuer für Dieselkraftstoff, der in Betrieben der Land- und Forstwirtschaft verwendet wird, teilweise vergüten. Dies sieht ein Gesetzentwurf (14/4218) vor, den der Bundestag am 12. Oktober zur Beratung an den Finanzausschuss überwiesen hat. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Vergleich zu denen anderer EU-Mitgliedstaaten gestärkt und eine nachhaltige Entwicklung der ländlichen Räume gesichert werden.

Die Landwirtschaft soll im Jahr 2001 bei einem Steuersatz von 57 Pfennig je Liter eine Vergütung von 23 Pfennig je Liter Agrar-Dieselkraftstoff erhalten. Die steuerliche Begünstigung soll mit den weiteren Stufen der ökologischen Steuerreform über 29 Pfennig je Liter im Jahr 2002 auf 35 Pfennig pro Liter im Jahre 2003 anwachsen. Der Bund müsse dadurch mit Mindereinnahmen von rund 700 Millionen DM rechnen.

Bis zu diesem Jahr, so die Regierung weiter, sei den Landwirten eine Verbilligung für versteuertes Gasöl auf der Grundlage des Landwirtschafts-Gasölverwendungsgesetzes gewährt worden, das mit Inkrafttreten des Agrardieselgesetzes aufgehoben werden soll. Der Bundesrat bittet die Regierung in seiner Stellungnahme zu prüfen, ob der vorgesehene Mindeststeuersatz so verringert werden kann, dass Wettbewerbsnachteile für die deutschen Bauern in der EU vermieden werden. Die Bundesregierung befürwortet wie der Bundesrat eine EU-weite Harmonisierung der Besteuerung von Dieselkraftstoffen. Dies geht aus ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme der Länderkammer (14/4294) hervor. Sollten die Bemühungen um eine Harmonisierung keinen Erfolg haben, so die Regierung, werde sie prüfen, wie Wettbewerbsnachteile für die Betriebe vermindert werden können.

Schließlich sei im Finanzplan der Bundesregierung vorgesehen, dass die durch den Wegfall der Gasölbeihilfe für die Landwirtschaft frei werdenden Mittel von 375 Millionen DM dem Agrarhaushalt weiterhin "in vollem Umfang" erhalten bleiben.

Am gleichen Tag nahm das Parlament auf Empfehlung des Finanzausschusses (14/3724) einen Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen (14/2766) an, in dem die Regierung aufgefordert wird, sich in der EU für eine Harmonisierung der Steuersätze auf Agrardiesel einzusetzen und biologisch erzeugte Treib- und Schmierstoffe in umweltsensiblen Bereichen stärker zu fördern.

Gleichzeitig wurden Anträge der CDU/CSU (14/2690), der F.D.P. (14/2384) und der PDS (14/2795) abgelehnt. Die Union und die F.D.P. wollten Heizöl als Kraftstoff für die Land- und Forstwirtschaft zulassen. Nach Meinung der Union würde dies zu Kosteneinsparungen führen, da in diesem Fall lediglich ein Steueranteil von 12 Pfennig pro Liter zu zahlen wäre. Die F.D.P. wollte die Gasölbetriebsbeihilfe ersatzlos streichen und forderte die Regierung auf, dafür zu sorgen, dass auch deutsche Bauern eingefärbtes Heizöl (Agrodiesel) tanken dürfen. Die PDS hatte verlangt, die Begrenzung der Gasölbeihilfe auf bis zu 3.000 DM pro Betrieb zurückzunehmen.

 

 

http://www.bundesrat.de/pr/pr158_01.html

158/2001 ... 13. Juli 2001

  Bundesrat billigt Steuersenkung für Agrardiesel

EU-weite Harmonisierung der Besteuerung von Dieselkraftstoffen gefordert

 

Der in der Land- und Forstwirtschaft verwendete Dieselkraftstoff kann rückwirkend zum 1. Januar 2001 um 7 Pfennig auf 50 Pfennig je Liter abgesenkt werden. Dies sieht das geänderte Mineralölsteuergesetz vor, dass der Bundesrat in seiner heutigen Sitzung billigte. Mit der Absenkung des Steuersatzes soll in erster Linie die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen land- und forstwirtschaftlichen Betriebe - insbesondere gegenüber Wettbewerbern aus dem EU-Raum - gestärkt werden. Darüber hinaus wird ein Teil der Mineralölsteuer auf Heizstoffe, die im so genannten Gewächshausanbau verwendet werden, auf zwei Jahre befristet vergütet. Die Vergütung beträgt für Heizöl 8 Pfennig je Liter, für Erdgas 3,60 Mark je MWh und für Flüssiggase 50 Mark je Tonne.

 

Der Bundesrat forderte die Bundesregierung nachdrücklich auf, auf eine EU-weite Harmonisierung der Besteuerung von Dieselkraftstoffen hinzuwirken, damit Wettbewerbsnachteile für die deutsche Landwirtschaft gegenüber anderen EU-Mitgliedstaaten abgebaut werden.

Das jetzt beschlossene Gesetz sei nur ein erster Schritt zur Verbesserung der Wettbewerbssituation in der Land- und Forstwirtschaft, des Weinbaus, des Gartenbaus und der Fischerei. Der Bundesrat erwartet, dass mit dem Auslaufen der mineralölsteuerlichen Begünstigung für den Gewächshausanbau zum 31. Dezember 2002 der Steuersatz für Agrardiesel auf wenigstens 47 Pfennig je Liter abgesenkt wird, um zumindest das im Gesetz zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes vorgesehene Entlastungsvolumen von 200 Millionen Mark pro Jahr für die Landwirtschaft zu erhalten. Der Bundesrat ersucht die Bundesregierung, hierfür rechtzeitig einen Gesetzentwurf vorzulegen. Diese weitere Absenkung könne aber nur ein erster Schritt zur Verbesserung der Wettbewerbssituation der deutschen Landwirtschaft sein.

Gesetz zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes

Drucksache 455/01 (Beschluss)